Im 11. Jahrhundert entstand ein kleiner Kirchenbau, dessen Fundamente sich heute unter der Kirche befinden, mit einem wuchtigen Turm im Westen. Er könnte eine Wehr- und Schutzfunktion gehabt haben. Neuenegg befand sich im umstrittenen und unruhigen Grenzgebiet zwischen burgundischer (welscher) und alemannischer (deutscher) Besiedlung.
1228 | Die Kirche Neuenegg wird erstmals urkundlich erwähnt. |
1300 |
Das heutige Kirchenschiff wird gebaut. |
1452 | Neubau des heutigen gotischen Chors, kurz darauf Einbau des Sakramentshäuschens in die Chorwand der damals noch katholischen Kirche. |
1512 | Bau des Kirchturmes aus Tuff-Steinen. |
1516 |
Die 4 Fensterscheiben rechts oben im Chor entstehen. Die beiden Standesscheiben von Bern und Freiburg stammen mit grösster Wahrscheinlichkeit aus dem Atelier von Niklaus Manuel. |
1778 | Erstmals Einbau einer Orgel, der Orgelprospekt ist heute noch original erhalten. |
1920 | «Die 7 Schalen des Zorns» - Fenster > Neueneggschiessen-Scheibe |
1939 | Zentrales Mittelfenster: Kreuzigung nach Johannes-Evangelium. Gestiftet von der Familie Wander. |
1958 | Verlängerung der Kirche um 3 m nach Westen. Archäologische Untersuchungen. |
1995 | Innenrenovation. 4 neue Fenster im Kirchenschiff. Gestiftet von E. Gilgen. |
Im Pfarrhaus Neuenegg wuchsen Pfarrerssöhne auf, die schweizweit bekannt wurden. Es sind dies Karl Stauffer, der geniale Maler, Radierer und Bildhauer mit seinem
tragischen Schicksal; Eduard Bähler, Stadtpräsident von Biel, Nationalrat und Martin Lauterburg, der «Geranienmaler».
Oberhalb der Kirche, Richtung Westen sind im Hohlweg Reste der mittelalterlichen Wegverbindung nach Laupen erhalten (Pflästerung mit Bohlensteinen aus der Sense).
Laupen war bis zur Reformation in Neuenegg kirchgenössig. Die einzige Verbindung zwischen den beiden Orten führte über Brüggelbach – Nessleren –
Wyden.
Dr. Erich Gäumann
Quellen und weiterführende Literatur
• Kirchgemeinde Neuenegg > Link
• Achetringeler: Nummern 31/1956 - 32/1957 - 33/1958 - 43/1968 - 44/1960